Februar 2020 – der Beginn der Erschaffung unserer Dachterrasse

Im Oktober 2019 sind wir hier eingezogen. Hier, das ist eine mittelgroße Wohnung mit 55 m²-Dachterrasse, Etage 2,5,  in der Industriestadt Ludwigshafen in einem Gewerbe-Mischgebiet. Hört sich zunächst unspektakulär, für manchen auch grauslig und ganz und gar nicht nach Traum oder sogar Paradies an – war aber ernsthaft unser Traum. Zum einen Dachterrasse, zum anderen eine Wohnung in einem Gewerbegebiet … Jedem Tierchen sein Pläsierchen bitte schön ...

Im Oktober 2019 sind wir hier eingezogen. Gekommen sind wir aus einem viel zu großen Haus mit Hanggarten in einem kleinen Stadtteil von Heppenheim, direkt an Wald und Wiese. Hört sich paradiesisch an, war es aber nicht. Wir wohnten dort 13 Jahre – und aus dem wunderschönen verwilderten Wald mit wunderschönen, vor Leben strotzenden Wiesen sind im Laufe der Zeit ein öder toter Wirtschaftswald und mit Kühen und Pferden bestandene eingezäunte Grasäcker geworden. Die wilden Wegraine wurden zu unsinnig gemähten langweiligen und ebenso toten Wegrändern. Also genauso wie leider in so vielen Gegenden in Deutschland. Näher will ich auf diese Unsäglichkeiten hier an dieser Stelle nicht eingehen – später an anderer Stelle mehr. Ich hatte auch ehrlich gesagt die Nase vom dortigen “Garten” ziemlich voll, vom Haus ebenso. Ich wollte eine Dachterrasse. Wenn ich einkaufen fuhr in den Supermarkt (in einem Gewerbe-Misch-Gebiet) schaute ich mich an den dortigen Wohnungen mit großen Terrassen satt.

Im Übrigen – Ludwigshafen ist ziemlich grün. Es gibt sehr viel Wasser hier – nicht nur den Rhein, sondern auch viele Seen und Weiher, es gibt unfassbar viel Grün, auch wildes Grün und auch Parks und andere Flächen, die mit Naturverstand und Liebe angelegt sind. (Als Tipp: Ganz bezaubernd ist übrigens der Ebertpark. Hier wurden sensationelle Präriebeete im ehemaligen Rosengarten angelegt, die Gartenverrückte von weither begeistern.)

Zurück zum Oktober 2019: Hier, das ist eine mittelgroße Wohnung mit 55 m²-Dachterrasse, Etage 2,5,  in der Industriestadt Ludwigshafen in einem Gewerbe-Mischgebiet. Hört sich zunächst unspektakulär, für manchen auch grauslig und ganz und gar nicht nach Traum oder sogar Paradies an – war aber ernsthaft unser Traum. Zum einen Dachterrasse, zum anderen eine Wohnung in einem Gewerbegebiet … Jedem Tierchen sein Pläsierchen bitte schön.

Im Spätherbst und Winter erfolgten dann die Vorbereitungen. Ein großer Thermo-Komposter wurde angeschafft und in eine Ecke am Rand der Dachterrasse gestellt. Die sehr großen Beton-Kästen (2,75 Meter lang, 30 Zentimeter tief und ebenso breit), von denen die gesamte Dachterrasse eingerahmt ist, wurden „entkernt“. Bedeutet, zunächst haben wir die Krüppelkiefer-Sträucher und kriechenden Zypressen und andere Gewächse ausgegraben und entsorgt. Danach haben wir den Wildwuchs in Form von großen Gras-Soden rausgestochen. Die gaben dann die Basis im Komposter. Auf den Kopf gedreht und mit der Erdschicht nach oben kamen sie auf den Boden. Den Rest des Winters wurde der Komposter dann mit Küchenabfällen gefüllt (Gemüse, Obst, Tee- und Kaffeefilter). Im Frühjahr sollten dann die Wurmlinge (1.000 Kompostwürmer von Wurmwelten im I-Net) in ihr feudales Heim einziehen …

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne …

Februar 2020: So langsam begann es wärmer zu werden, ich scharrte schon mit den Hufen. Sträucher waren bei der Baumschule Eggert schon im Winter bestellt worden und ich wartete.

Frühjahrsimpressionen (Rückblick) …

Anfang März 2020: Die Wurmlinge sind eingezogen, die Sträucher wurden an ihren Bestimmungsort gepflanzt. Es handelt sich um Blühsträucher, die zu verschiedenen Zeiten blühen werden – Blühsträucher für Biene/Schmetterling & Vogel (und uns). Staudenunterpflanzung folgt. Hier habe ich ebenfalls im Winter angefangen und eine Masse von Kühlkeimern gesät. (Ja, ich bin bekennender Selber-Säer und habe im Laufe der Zeit wirkliche Unmengen von Stauden gezogen. Es macht mir einfach unfassbare Freude. Mein Lieblings-Dealer für Blumen-Samen ist übrigens Saatgut-Vielfalt, die haben eine berauschende Auswahl) Und einige hab ich natürlich auch bestellt bei Gaißmayer. Kräuter in Töpfen teilweise schon da, Rest folgt. Einiges an Stauden und Kräutern ist auch vom vorherigen Domizil, wo wir einen Innenhof hatten, mit hierher auf die Dachterrasse umgezogen.

Ende März 2020: Der Fortschritt der Ende Februar gepflanzten Sträucher ist hervorragend – das kleine Mandelbäumchen blüht schon wunderschön, alles treibt und hat Knospen, die meisten der Sträucher werden wohl dieses Jahr schon blühen 🥰. Der Rosmarin steht in voller Blüte – die ersten Blüten kamen schon im Dezember 😮. Der Schnittlauch hat auch die ersten Knospen, hab schon bei einer Hälfte alle abgeknipst. Ich lass erst die eine Hälfte blühen für die Bienchen & ihre Freunde und dann die andere Hälfte. Wie man auf den Fotos sehen kann, ist die Kinderstube mittlerweile sehr gut gefüllt – drinnen & draußen 🤓. Eben ist ein fast schwarzer Vogel in Spatzengröße die Kübel entlang geflitzt 😍, viel schwarz, grau, etwas braun – noch nie so einen gesehen. Dank dem Tipp in einer Gruppe gefunden: ein Hausrotschwanz. Und – an den Rollläden sind außen so runde einige Zentimeter lange Dinger dran mit Loch in der Mitte – da haben Wildbienen angefangen zu nisten, da ist nett was los 👍 – es läuft.

Mitte April 2020: Die Mandel ist verblüht, die Zwergdeutzie Yuki Cherry Blossom fängt gerade an, der Herbstflieder demnächst auch und ebenso der rote Ginster. Und eine kleine Geschichte zum Hundi (Raffy): Wir haben einen Wodilie (wo die Liebe hinfällt) 😂😂😂. Die rosa Kuh ist übrigens sein Schalldämpfer. Den hat er sich selbst verpasst. Wir mögen es nicht, wenn er den Hubi von der Unfallklinik (oder Vögel oder Bienen) anbellt, weil er seinen Luftraum bewacht. Aber bellen muss er … und uns gefallen will er auch. Also hat er sich angewöhnt, wenn der Hubi startet (500 Meter Luftlinie weg), rast er zum Spielzeug, schnappt sich eins und bellt dann da durch. 😂😂😂 Das hat er sich hier angewöhnt. Im Sommer, wenn die großen Terrassentüren offen sind, rast er auf die Dachterrasse und von einem Eck zum anderen, alles mir rosa Kuh in der Hundeschnauze.

Ende April 2020: Das fängt gerade an, so richtig schön zu werden und ich stelle fest: Planung ist wirklich die halbe Schönheit. Und ich bin froh und dankbar, dass ich mir den ganzen Winter um die Augen gehauen habe 🤓 und Listen gemacht und Merkzettel gespeichert und geändert und Grafiken gemalt habe 😁. Ich sehe mich um und sehe, dass es gut ist – frei nach der Bibel 😆. Vieles ist noch am Werden, ich habe noch Massen, wirkliche Massen gesät 🙃 – und noch weitere Massen warten im Kühlschrank auf das Säen demnächst. Geplant ist ein Prärie-Kübel-Garten – Massen von Echis (Sonnenhüte, natürlich lauter verschiedene) und anderen Präriepflanzen sind gesät – weitere kommen noch. Ich werd ne schöne Rutenhirse oder zwei dazu kaufen und freu mich wie Bolle.

Ich freue mich, dass Du unsere Reise begleiten willst. Bis nächstes Mal – Bettina 😘

Bettina
Bettina
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