Fülle – die Töpfe und Hochbeete überquellend – das ist die Sommersonnenwende im Juni – der Sommer ist da. Wenn ich vom Schreibtisch aus durch die große Terrassentür nach draußen schaue, sehe ich einen Garten – keinen Balkon, keine Dachterrasse. Ich sehe nur grün und bunt mit einigen grauen Akzenten dazwischen. Wir sind jetzt im fünften Jahr … und als wir hierher gezogen sind, war nix. Hier könnte Ihr Euch die Anfänge noch mal anschauen. Eine spannende Entwicklung …
Die ersten Haselnusskätzchen habe ich im Dezember gesehen, dann wurde es im Januar so kalt, wie es hier in der Vorderpfalz nur noch selten vorkommt. Minus 11 Grad hatten wir.
Das hielt so ungefähr 3 Wochen, dann wurde es wieder wärmer – ich gestehe, dass ich das mag. Jetzt, im Februar, ist der Vorfrühling endgültig eingekehrt. Die Haselkätzchen sind schon durch, die ersten Wildkirschen und Schlehen haben begonnen zu blühen, die ersten Veilchen und Taubnesseln hab ich gesehen und auch der Gundermann trägt die ersten blauen Blütchen.
Den vierten Sommer erleben wir jetzt hier – und jeder war anders. Eins ist gleich geblieben: Es summt, es flattert, es duftet, es ist bunt, es pulsiert, es explodiert – mitten in der Stadt, einer Industriestadt, eine Riesenbeton-Dachterrasse, aus der ein Dachgarten in Töpfen und Kübeln und Kästen geworden ist. Sommer in der Stadt … auf eine andere Weise.
Er ist zweifelsohne da, der Vollfrühling, voll und ganz. Anfang April schien schon alles zu explodieren und stoppte dann nahezu komplett und blieb stecken. Jetzt, Mitte Mai, ist die frühlingshafte, überbordende Fülle zu sehen. Jeden Tag gibt es Neues, die Insekten sind jetzt meistens aktiv – außer wenn es wie heute einen windigen, kalten Tag gibt, wie man eigentlich im April erwarten würde.
Wenn ich so den Text von letztem März lese, dann sind wir dieses Jahr in fast allem später. Okay, die Krokusse waren früher, so früh, dass es noch keine Bienchen gab und die Blüten dann vom Februarfrost dahingerafft wurden. Aber da ich letzten Herbst vorgesorgt habe und viele neue Zwiebeln gesteckt habe, blüht es dennoch schon den ganzen März. Verschiedene botanische Narzissen und Wildtulpen gaben sich ein Stelldichein.
Ja, ich liebe den Herbst … und das Frühjahr … also die Übergänge, das Zwischen. Mein Lieblingszitat von mir selbst ist: Herbst … ist wie Farbe atmen. Nichts trifft es mehr. Und noch immer braust das Leben auf dieser grün-bunten Oase in der Stadt … eine Dachterrasse mitten in einem Gewerbemischgebiet der Industriestadt Ludwigshafen am Rhein. Jahr Numero 3 verabschiedet sich bunt-leuchtend und strahlend. Es ist einfach berauschend-schön.
Wie war mein Sommer? Summmend, flatternd, pulsierend, überbordend, bunt, duftend … Eine Dachterrasse mitten in einem Gewerbemischgebiet der Industriestadt Ludwigshafen am Rhein. Im dritten Jahr. Es ist unglaublich, was in so kurzer Zeit passiert.
Wenn ich mir die Fotos vom Frühjahr und Juni anschaue – und dann die jetzigen vom Sommer, dann staune ich. Es ist wirklich berauschend ...
Der Juni war ein spannender Monat mit vielen interessanten Erlebnissen und überbordendem Leben auf unserer Dachterrasse mitten in der Stadt ...
Oh was war er schön, der Mai – er machte seinem Namen „Wonnemonat“ alle Ehre. Wir sind dieses Jahr früher mit vielem. Die Präriekübel fangen so langsam an, ihre ganze Schönheit – die ja eher im späten Sommer liegt – zu zeigen. Die Pflanzen stehen schon jetzt, im Mai, in den Startlöchern und knospen. Witzig finde ich ja, dass viele Hummeln und Wildbienen knospige Pflanzen quasi „abchecken“ 😍 . Mir ist das dieses Jahr zum ersten Mal so deutlich aufgefallen. Sie begutachten sie quasi – und pünktlich zum Zeitpunkt, wenn sich die Blüten öffnen, sind sie dann wieder da ...
Wir befinden uns mitten in der prachtvollen Fülle eines jeden Gartenjahres – dies gilt natürlich auch für unsere Balkone. Man kann förmlich zusehen, wie sich alles entfaltet – man kann quasi dem Gras beim Wachsen zusehen, und zwar im wahrsten Sinne dieses Satzes ...