Eine Begegnung der vierten Art … hatte ich heute morgen beim Gassigang mit der lieben Hanni.
Hanni ist ja klein und kann also beim Laufen unter die parkenden Autos gucken. Und nun ja, wenn sie da eine Katze entdeckt, dann kann ich nicht so schnell gucken, wie sie bellend so halb unter dem Auto ist … der Katze nach.
Heute morgen gab es also mal wieder großes Gefauche unter der Karre raus, ich hab die liebe Hanni weggezogen und wollte meiner Wege gehen … Wollte …
Auf einmal – ein Fiepsen – die liebe Hanni hatte einen erbosten rabenschwarzen Kater mit aufgeblasenem Schwanz und hohem Buckel an der Kehrseite hängen. Ich hab die Leine der lieben Hanni “eingeholt” und wollte meiner Wege gehen … Wollte …
Fauchend trabte der aufgeblasene – inzwischen an einen schwarzen Panther erinnernden – Kater auf die liebe Hanni zu. Er meinte es ernst – das war deutlich zu sehen. Ich schnappte mir also die liebe Hanni und wollte mit ihr auf dem Arm meiner Wege gehen … Wollte …
Der nun definitiv zum schwarzen Panther mutierte Kater lief nun mir nach, die die liebe Hanni auf dem Arm hielt … Ich blieb stehen und drehte mich um, bereit, todesmutig meinen Schlappen nach ihm zu werfen … aber nun gut, ich kann nicht werfen, wer weiß, wo das Ding gelandet wäre – und mit nur einem Schlappen flüchtet es sich noch schlechter als “nur” mit der lieben Hanni auf dem Arm, die zwischenzeitlich gewichtsmäßig zum Ochsen mutiert war.
Weniger als einen halben Meter entfernt stand der böse Fauchende und ich ging nahezu schleichend in Zentimeterschrittchen rückwärts auf der Straße entlang, um dem riesengroßen schwarzen Panther zu entkommen, der den haarigen Ochsen auf meinem Arm offensichtlich fressen wollte.
Ganz langsam, der Kater immer hinter uns her, ging ich zurück … wirklich langsam. Und ich kann Euch gar nicht sagen, wie man schwitzen kann, wenn man jede Sekunde damit rechnet, dass einem das fauchende Untier ins Gesicht hüpft …
Das ging mehrere hundert Meter so … erst dann blieb der Kater stehend, uns weiterhin beobachtend.
Ich gab Gas und ging – immer nach hinten schielend – mit der lieben Hanni auf meinem Arm, weiter und bin lebendig entkommen.
Auf der Wollstraße angekommen, musste ich so unfassbar lachen und konnte bis fast nach Hause nicht mehr aufhören. Mein Gesicht war nassgeschwitzt, meine Augen haben getränt, meine Brille war angelaufen, die Leute haben mich angeguckt, als wäre ich irgendwo entsprungen – aber hey, ich bin Überlebende, die liebe Hanni ebenfalls und immerhin konnte ich Euch jetzt diese Geschichte erzählen.
Jedes Wort ist wahr und heute morgen um halb zehn in Deutschland (so ungefähr jedenfalls) genau so geschehen.
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1Bettina Peters